Nieskys vergessene Häuser - Holzbauten von Weltruhm

bis 11:40
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20250518105500
VPS 10:55

Themen

    Details

    Annett König und Heiko Sandig sind glücklich. Sie haben in Niesky ein Holzhaus erworben, ihr Traumhaus. Das Besondere: Die beiden haben sich damit ein Stück Weltgeschichte gekauft. In der Oberlausitz in einer der kleinsten Städte Sachsens mit 10.000 Einwohnern. Rühmen konnte sich die Stadt einst der größten und bedeutendsten Holzbauindustrie Europas. Doch wer weiß das heute noch? Vorbeifahrende würden nicht unbedingt anhalten, um Niesky zu besichtigen. Zu Unrecht, denn die Stadt hat einen einmaligen Schatz - 100 Holzhäuser. Ende des 19. Jahrhunderts als Fertigteilhäuser gebaut, sind sie heute Zeugen des unglaublichen wirtschaftlichen Aufschwungs Nieskys in die Moderne des 20. Jahrhunderts. 1882 gründet sich dort die Firma Christoph & Unmack AG, die mit der Herstellung von zerlegbaren, transportablen Baracken den internationalen Markt erobert - damals eine Weltsensation, die den Hausbau revolutioniert. Ihr Angebot erstreckt sich von industriell vorgefertigten Schulpavillons, Turnhallen, Kirchen, Fabriken, Industriebauten bis zu individuellen Wohnhäusern. Geliefert wird in alle Welt - bis nach Indien, Südamerika und Südafrika. Noch stehen viele original erhaltene Fertigungshallen der Christoph & Unmack AG mit ihren beeindruckenden Dachkonstruktionen aus Holz und Lichtfängen, die sie einst entwickelt und weltweit patentiert haben. In diesen Hallen wurden damals ganze Fertigteilhäuser in Originalgröße probeweise aufgebaut, bevor sie ausgeliefert wurden. Ein Probeaufbau käme für Annett König und Heiko Sandig heute nicht infrage. Sie wollen ihr historisches Holzhaus sanieren, denkmalgerecht natürlich. Im Bauamt haben die beiden sogar die alte Bauakte ihres Hauses von 1919 gefunden. Rat und Hilfe holen sie sich bei Jan Bergmann-Ahlswede, dem Chef des Konrad-Wachsmann-Museums. Das Haus ist eine Perle in Niesky. Es wurde 1927 vom Pionier des industriellen Holzbauens, Konrad Wachsmann, im Stil des Bauhauses ganz aus Holz entworfen und gebaut - wie das weltbekannte Einsteinhaus in Caputh, das ebenfalls aus den berühmten Werkshallen von Christoph & Unmack stammt. Die besondere Geschichte dieser Firma, die Bedeutung für die Stadt und Region, wird gerade von vielen Nieskyern wiederentdeckt, auch von Annett König und Heiko Sandig, die ihre Kindheit dort verbrachten. Die beiden haben sich in ihrer Heimatstadt beim Klassentreffen wieder getroffen - und ineinander verliebt. Schnell war klar, dass sie nach Niesky zurückgehen, um dort gemeinsam alt zu werden. Das sie auch noch ein Holzhaus der Firma Christoph & Unmack gefunden haben, ist für sie ein Zeichen: Es sollte wohl so sein.

    Hinweis

    Personen

    von:Sibylle Muth


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