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Die Dokumentation analysiert die Situation von Schriftsteller:innen wie Fallada, Kästner, Benn oder Seidel, die in Nazi-
Deutschland blieben, differenziert behutsam deren Denken und Haltung zum Nationalsozialismus, und stellt sie in Kontrast zu Exil-
Autor:innen wie den Manns, Brecht oder Feuchtwanger, die sich nach der Machtergreifung in Sanary sur Mer aufhielten.
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Die Dokumentation analysiert die Situation von Schriftsteller:innen wie Fallada, Kästner, Benn oder Seidel, die in Nazi-Deutschland blieben, differenziert behutsam deren Denken und Haltung zum Nationalsozialismus, und stellt sie in Kontrast zu Exil-Autor:innen wie den Manns, Brecht oder Feuchtwanger, die sich nach der Machtergreifung in Sanary sur Mer aufhielten. Das Portrait einer zerrissenen Generation.Angeregt von Anatol Regniers gleichnamigen Buch (2020), ist der Dokumentarfilm ein faszinierendes Essay - eine Spurensuche mit ungewissem Ausgang. Welche inneren und äußeren Widersprüche provozierte das Leben und Arbeiten unter dem nationalsozialistischen Regime? Wie ging die kommende Generation mit den Taten und Positionierungen der Mütter und Väter um?Konnte man sich als guter, gar überragender Schriftsteller mit dem nationalsozialistischen Regime arrangieren? Was hielt Autoren wie
Erich Kästner oder Hans Fallada davon ab, nach der Machtübernahme Hitlers zu emigrieren? Welche Haltung entwickelten sie dem Nationalsozialismus gegenüber in ihrem Schreiben, Denken und Empfinden? Wie ist es möglich, dass gestandene Geistesgrößen sich nicht unmittelbar distanzierten, sondern vielleicht sogar mit dem Regime sympathisierten oder einfach wegschauten? - Angeregt von Anatol Regniers gleichnamigen Buch (2020), unternimmt der Filmemacher Dominik Graf mit „Jeder schreibt für sich allein“ (2023) den Versuch, sich einigen der zwischen 1933 und 1945 in Deutschland gebliebenen Schriftstellern und Schriftstellerinnen zu nähern.Gottfried Benn, Erich Kästner, Jochen Klepper, Hans Fallada, Hanns Johst, Ina Seidel oder Will Vesper: Mit leidenschaftlicher Neugier führt uns Regnier wie ein Forschungsreisender in die verschiedenen Biografien, besucht die für Leben und Wirken der Porträtierten bedeutsamen Orte, taucht ein in die Schriften und Archive.Anhand von Gesprächen mit dem Autor und Kunsthistoriker Florian Illies, der Kunstkritikerin und -historikerin Julia Voss, der Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Arnim, dem Lyriker und Essayisten Albert von Schirnding, dem Historiker und Publizisten Christoph Stölzl und dem Filmproduzenten Günter Rohrbach diskutiert der Film das komplexe Verhältnis zwischen Kunst, Leben und politischem Handeln, Anpassung und Parteinahme, Autonomie und Komplizenschaft bis in die Gegenwart hinein.
Hinweis
Personen
von: | Dominik Graf, Felix von Boehm |
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