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    Die griechische Insel Samos in der östlichen Ägäis sieht aus, als hätte hier jemand die Urformel für die Schönheit griechischer Inseln entwickelt: begrünte Berge, einsame Buchten und idyllische Küstendörfer. Fast wirkt es, als würden sich Natur, Kultur und Mythos miteinander verbinden. Der berühmte Philosoph und Mathematiker Pythagoras wurde auf Griechenlands achtgrößter Insel geboren. Noch ist Samos vom Tourismus nicht überlaufen und so bewahren sich die Insulaner viel Ursprüngliches.Ostern ist das wichtigste Fest im griechisch-orthodoxen Kalender. In der Hafenstadt Karlovasi bekommt das besonders Adonis Servos zu spüren. Er ist der letzte verbliebene Bäcker und steht kurz vor Ostern zusammen mit seiner Frau Eleni fast rund um die Uhr in der Backstube. Zum einen, um Tsoureki zu machen, das traditionelle süß-herbe Hefeteiggebäck. Aber auch, um seine Öfen für die Lammbraten seiner Kundschaft zur Verfügung zu stellen. Denn das Ostergericht passt oft nicht in normale Haushaltsöfen. Stress ohne Ende für Adonis, der seit Jahren eine Weltumsegelung plant, um dem Stress zu entfliehen.Ein paar Dörfer weiter wetteifern die Männer von Marathokambos um das spektakulärste Osterfeuerwerk. Der knallige Brauch geht auf den Beginn der griechischen Rebellion gegen die Herrschaft der Osmanen im Jahr 1821 zurück. Mittlerweile ist die Ballerei auf der Insel nicht mehr unumstritten, sie sorgt aber jedes Jahr für spektakuläre Bilder in den sozialen Medien.Nachhaltigkeit, heutzutage in aller Munde, ist auf Samos in vielen Bereichen schon lange selbstverständlich: Im Hafen von Marathokambos wird seit 1923 Olivenseife aus Resten der Olivenölproduktion hergestellt. Georgios Ksentouris leitet die Fabrik in vierter Generation. Er verkocht die Abfälle viele Stunden lang zu einer Art graugrünem „Pudding“. Dieser wird dann in Formen geschichtet und monatelang getrocknet, bis er vollständig ausgehärtet ist.Samos liegt auf einer der Hauptfluchtrouten übers Mittelmeer, immer wieder stranden flüchtende Menschen unter dramatischen Umständen. Hier gibt es ein großes Aufnahmelager, in dem die Geflüchteten wie kaserniert leben. Ein Schweizer NGO-Projekt versucht, den Menschen mithilfe zur Selbsthilfe eine Perspektive zu geben. In der Skills Factory an der Küste stellen Geflüchtete all das selbst her, was sie am dringendsten brauchen: Kleidung, Nahrung und vieles mehr. Alexandra Stadler leitet das Projekt, der Friseur-Workshop ist ihr Aushängeschild. Geflüchtete lernen, wie die Profis Haare schneiden. Später können sie damit Geld verdienen.In der malerischen Bucht Agios Isidoros werkelt Vangelis Manoliadis einsam vor sich hin. Er baut Kaiki, traditionelle griechische Holzboote. An Aufträgen mangelt es nicht: Zehn Anfragen hatte er dieses Jahr, nur drei Schiffe schafft er. Gerade hat er die Spanten für einen Rumpf fertig bekommen. Der reiche Kunde aus Athen macht Druck, er will sein Boot unbedingt im Sommer ins Wasser bringen. Vangelis aber hat die Ruhe weg, wer kein Boot von der Stange will, muss bei der Einmannwerft eben ein bisschen mehr Geduld mitbringen.

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    Personen

    Redaktion:Norbert Lorentzen
    von:Steven Galling

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