Silvana Agatone, eine pensionierte Gynäkologin, ist eine der wichtigsten Figuren im Kampf für den Schwangerschaftsabbruch in Italien.
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Silvana Agatone, eine pensionierte Gynäkologin, ist eine der wichtigsten Figuren im Kampf für den Schwangerschaftsabbruch in Italien.

Dr. Leone Condemi leitet die gynäkologische Abteilung des Krankenhauses von Urbino. In dieser Region wurde die gesetzliche Frist für die Abtreibungspille von landesweit 9 Wochen auf 7 Wochen verkürzt.

Aufgrund einer traumatisierenden Erfahrung wurde Linda Feki zu einer unerwarteten, aber mächtigen Sprecherin für das Recht auf Abtreibung, die systemische Hindernisse und Manipulationen anprangerte.
Übersicht
Obwohl in Italien Schwangerschaftsabbrüche bereits im Jahr 1978 legalisiert wurden, bleibt dieses Recht vielen Frauen verwehrt. Mehr als 60 Prozent - in manchen Regionen sogar bis zu 100 Prozent - der Gynäkologen und Gynäkologinnen weigern sich, Abbrüche durchzuführen. Seit Giorgia Meloni das Land regiert, erhalten die
Abtreibungsgegner Unterstützung und werden lauter, so dass ein Schwangerschafts
abbruch oft einem Hindernislauf gleicht.
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Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ist in Italien trotz Legalisierung 1978 oft schwierig. Viele Ärztinnen und Ärzte verweigern aus Gewissensgründen die Durchführung, so dass Frauen ihr gesetzlich verbrieftes Recht nicht wahrnehmen können.Die pensionierte Gynäkologin Silvana Agatone kämpft für dieses Recht und gründete ein Netzwerk von Ärztinnen und Ärzten, die Abbrüche durchführen. Ihr Verein in Rom unterstützt Frauen, die verzweifelt einen
Arzt suchen oder eine Schwangerschaft mit der umstrittenen Abtreibungspille RU 486/Mifegyne beenden möchten.Silvana fährt regelmäßig in die Marken, wo Abtreibungen so gut wie unmöglich sind. Besonders kritisch ist die Situation auf der von Dr. Leone Condemi geleiteten Gynäkologie-Station des Krankenhauses von Urbino. In den Marken wurde die legale Frist für die Einnahme von RU 486/Mifegyne auf sieben Wochen verringert, während es im Rest von Italien neun Wochen sind. Ungeachtet des Drucks seitens der Kirche, der Gesellschaft und trotz schwindender Mittel bemüht sich Leone, den Frauen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen.Die Künstlerin und Musikproduzentin Linda Feki entschloss sich vor einiger Zeit zu einem Schwangerschaftsabbruch. Doch der von ihr aufgesuchte Arzt verweigerte Schwangerschaftsabbrüche aus Gewissensgründen und belog Linda, indem er vorgab, sie habe die gesetzliche Neun-Wochen-Frist für einen medikamentösen Abbruch bereits überschritten. Trotz oder gerade wegen dieser traumatischen Erfahrung beschloss Linda, ihre Geschichte in den sozialen Netzwerken zu erzählen, um andere Frauen zu warnen und systemische Hindernisse und Manipulationen anzuprangern. Damit wurde sie unerwartet zu einer einflussreichen Stimme im Kampf für das Recht auf Abtreibung.
Hinweis
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.
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