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Shanghai - Metropole des modernen
Chinas. Mitten in einem Meer avantgardistischer Neubauten steht wie ein Denkmal für die goldenen Zeiten das „Paramount“.Erbaut 1933 als Prototyp der Art-déco-
Architektur, empfängt es noch heute Tanzbegeisterte aus aller Welt. Im frühen 20. Jahrhundert ist Shanghai stark geprägt von den Einflüssen des Westens: Briten, Franzosen,
Amerikaner und Russen machen dort Geschäfte.Mit ihnen kommen die neuen westlichen Trends aus Kultur und Architektur nach Shanghai. Doch dann erwacht Chinas Nationalstolz, und der chinesische Architekt Xiliou Yang konstruiert den topmodernen „Paramount“-Ballroom.Einzigartig zu der Zeit: der gefederte Tanzboden, auf dem Tänzerinnen und Tänzer ganze Nächte ohne ermüdete Beine durchtanzen. Im „Paramount“ tummeln sich die Größen der Stadt - Politiker, Gangster und schöne Frauen feiern in den Hinterzimmern. 1940 ist das „Paramount“ sogar Schauplatz eines Mordes: Startänzerin Chen Manli wird auf der Tanzfläche erschossen. Ob Eifersucht eines düpierten Verehrers oder eine politische Verschwörung dahintersteckten, ist unklar.In den 1930er-Jahren wird Shanghai vom Jazzfieber gepackt. Die Stadt entdeckt das Tanzen für sich. Es entsteht das Berufsbild der „Tanz-Taxis“: So nennt man die Frauen, die sich für einzelne Tänze buchen lassen. Die ein oder andere von ihnen gelangt zu bescheidenem Ruhm.Als die Kommunistische Partei das „Paramount“ Ende 1949 zum Propaganda-Kino macht, hat das bunte Treiben ein Ende. Später rekonstruiert ein Investor den Ballroom, sodass Shanghai heute wieder einen Ort hat, der eine Reise in die goldenen Zeiten der Stadt erlaubt.
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