Du gehörst mir! Das Muster der Frauenmorde

Deutschland / Frankreich, 2022
bis 02:10
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20250805011500
VPS 00:00

Übersicht

Frauen werden regelmäßig und zunehmend zur Zielscheibe männlicher Aggression. Nach Angaben der Körber-Stiftung von 2023 wird etwa jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland und Frankreich von ihrem (Ex)-Partner getötet. Diese Femizide sind nur die Spitze männlicher Gewalt. Auch im öffentlichen Raum werden immer mehr Frauen bedroht - etwa durch sexistische Angriffe am Arbeitsplatz oder im Internet. Die Dokumentation widmet sich dieser Problematik und untersucht die Muster von Frauenmorden und vergleicht, wie mit diesen Verbrechen in unterschiedlichen Ländern umgegangen wird.

Themen

    Details

    Chahinez wurde im französischen Merignac bei lebendigem Leib verbrannt. Rebeccah in Berlin erstochen. Vanessa in Hannover mit Säure übergossen; sie überlebte schwer verletzt und entstellt. In Barcelona wurde der fünfjährige Leo von seinem Vater erstickt; seelisch töten wollte der Mann die Mutter. Die Männer, die den vier Frauen das antaten, standen ihnen einmal sehr nahe, als Ehemänner oder Lebensgefährten. Und die Frauen hatten eines gemeinsam - sie wollten sich von ihren Partnern trennen. „Familientragödie“ heißt es dann meist in der Presse. Aber es sind keine privaten Unglücke, die geschehen. Es sind gesellschaftlich tief verwurzelte Rollenbilder, die diese Männer zu Tätern machen, die es nicht aushalten, wenn „ihre“ Frau ein eigenständiges Leben ohne sie führen möchte. Nach Angaben der Körber-Stiftung von 2023 ereignet sich etwa jeden dritten Tag in Frankreich oder Deutschland ein Frauenmord - ein Femizid. Erst wenn diese Morde nicht mehr als Beziehungstaten privatisiert werden, wird sich daran etwas ändern. In Spanien werden Femizide offensiv als gesellschaftliches Problem erkannt. Auch Kindstötungen durch den Vater werden neuerdings als „erweiterter Femizid“ bewertet. Diese Anerkennung führte zu einem gänzlich anderen Umgang in Behörden mit Frauen, die Anzeige wegen Gewalt erstatten. Die Zahl der Femizide sank in Spanien. In Deutschland kann selbst vor Gericht die Tatsache, dass die Frau sich trennen wollte, den Mann noch entlasten. Aber sie gehört ihm eben nicht. Davon erzählen eindrucksvoll Freundinnen, Helferinnen und eine Überlebende in der Dokumentation, die gleichzeitig ein Requiem für die getöteten Frauen ist.

    Hinweis

    Personen

    Regie:Ulrike Bremer


    TVinfo
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