Übersicht
Von den Ufern des Oberen Sees bis zu den Niagarafällen - die dreiteilige Dokumentation geht auf Entdeckungsreise in Nordamerika: Die Großen Seen und ihre Umgebung beheimaten Millionen faszinierender Lebewesen. Diese beeindruckende Region ist in steter Veränderung begriffen und zeugt von der Geschichte der Menschheit. Hinzu kommt: Rund ein Viertel des weltweiten Süßwasservorkommens ist hier gespeichert.
Im Winter verändern Schnee und Eis das Leben an den Großen Seen: Die arktische Kälte lähmt Fische und Enten und lockt Dutzende Weißkopfseeadler an. Wölfe fangen einen Hirsch, der auf einem gefrorenen See eingebrochen ist. Die aasfressenden Raben nutzen die Wölfe, um Nahrung zu finden. Schwarzbärenjungen schützen sich im Schnee vor der Kälte, während Kragenhühner sich dort vor Luchsen verstecken.
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An den Großen Seen in Nordamerika ist der Winter hart. Tiere erleben hier so extreme und unvorhersehbare Temperaturstürze wie nirgendwo sonst auf der Welt. Von 40
Grad Celsius im Sommer sinkt das Thermometer im Winter auf bis zu minus 40 Grad Celsius, als würde auf einmal eine neue Eiszeit einbrechen. Am Oberen See machen sich Raben geschickt Wölfe und andere Raubtiere zunutze, um sich vom Aas ihrer Beute zu ernähren. Sie erweisen sich als meisterhafte Strategen, um den Weißkopfseeadlern ihre Beute abzujagen. Die Otter müssen tief unten im Wasser nach Fischen tauchen und lehren ihre Jungen das Jagen unter dem Eis.
In den Wäldern an den Ufern des Ontariosees suchen Gleithörnchen unter dem scharfen Blick von Eulen nach Nahrung. Das Fell der Nager absorbiert und emittiert Ultraviolettstrahlung, wodurch sie im Dunkeln leuchten. Es handelt sich vermutlich um eine Art der Kommunikation, an deren Entschlüsselung geforscht wird.
Am nördlichen Ufer des Oberen Sees schlägt keiner den kanadischen Luchs bei der Jagd im Schnee. Vor allem Kragenhühner stehen auf seinem Speiseplan. Diese graben sich im Schnee ein, um dem feinen Gehör der Wildkatzen zu entgehen. Am Südufer des Michigansees versuchen Schwarzbärenmütter, ihre vier Wochen alten Jungen in Höhlen vor dem tobenden Schneesturm zu schützen.
Der Lärm des brechenden Eises zieht Weißkopfseeadler an, die versuchen, durch die Kälte gelähmte Fische und Enten zu jagen. Am Oberen See versuchen Wissenschaftler, Vielfraße zu schützen. Sie fangen sie ein, um Informationen über ihren Gesundheitszustand zu sammeln.
Am Grund des Eriesees trotzen Quappen dem beißenden Winter. Die weiblichen Fische sind dafür bekannt, Männchen mit lauten Geräuschen anzulocken. Quappen legen ihre Eier in den kältesten Monaten des
Jahres, wenn ihre Feinde Winterschlaf halten, um die Überlebenschancen ihres Nachwuchses zu erhöhen.
Am Eriesee leben auch Elche, denen eine wichtige Rolle in der Kultur der indigenen Chippewa zukommt. In den letzten Jahrzehnten ist die Elchpopulation aufgrund von Winterzecken stark geschrumpft. Wissenschaftler versuchen deshalb, sie vor dem Aussterben zu bewahren. Der Winter an den Großen Seen ist jedes Jahr eine Herausforderung für die Natur. Im Laufe der letzten Jahre sind die Eisflächen um 25 Prozent zurückgegangen, wodurch sich der Anpassungsdruck auf die Tiere nochmals verstärkt hat.
Hinweis
Personen
Regie: | Nicholas de Pencier |