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Winterschlaf beim Menschen - bisher ist das reine Science-Fiction. Einige Forschende vermuten jedoch, dass der Mensch die genetischen Voraussetzungen für einen Winterschlaf besitzen könnte. Ein künstlich ausgelöster Ruhezustand würde enorme Ressourcen einsparen und wäre auch für die Raumfahrt von großem Interesse. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen derzeit, ob und wie sich diese Technologien praktisch umsetzen lassen könnten.
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Winterschlaf ist bei vielen Tierarten ein bewährtes Mittel, um ungünstige Umweltbedingungen zu überstehen. Dabei drosseln sie ihren Stoffwechsel, ihre Körpertemperatur fällt und ihr Energieverbrauch wird drastisch reduziert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass auch der Mensch über die grundlegenden biologischen Voraussetzungen für einen solchen Zustand verfügen könnte. Welche Vorteile hätte das?
Studien zeigen: Bei einigen Tieren verlangsamt der Winterschlaf nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch die Alterung. In epigenetischen Untersuchungen ließ sich bei bestimmten Säugetieren nachweisen, dass sich während der Hibernation biologische Zeitprozesse verlangsamen. Ein solcher Zustand wäre auch für die Raumfahrt von großem Interesse, beispielsweise für lange Reisen durch das Sonnensystem. Ressourcen könnten eingespart, körperliche Belastungen verringert und psychologische Herausforderungen besser bewältigt werden. Doch wie ließe sich ein solcher Zustand beim Menschen herbeiführen?
Im Zentrum der Forschung stehen bestimmte Hirnregionen wie der Hypothalamus. Die Wissenschaft vermutet dort Steuermechanismen, die durch gezielte Reize - etwa durch Ultraschall oder pharmakologische Substanzen - einen winterschlafähnlichen Zustand auslösen könnten. Erste Tierexperimente lieferten vielversprechende Ergebnisse. Ob sich dieser Zustand beim Menschen sicher und kontrolliert erzeugen lässt, ist aber bislang unklar. Ziel ist es, in den kommenden Jahren Technologien zu entwickeln, die eine medizinisch oder technisch sinnvolle Anwendung ermöglichen.
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