Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt: 1999

2020
bis 21:45
Zeitgeschichte
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • 20250810201500
VPS 20:15

Übersicht

1999 - das Jahr, in dem die Bonner kommen! Der Umzug von Bundestag und Regierung wird endlich vollzogen. Thilo von Trotha, Ministerialdirektor im Bundesbauministerium und einer dieser Bonner, erinnert sich an seine Ankunft in Berlin und den rauen Charme der Stadt, den er in seiner neuen Heimat Prenzlauer Berg erlebt ...

Themen

    Details

    1999 - das Jahr, in dem die Bonner kommen! Der Umzug von Bundestag und Regierung wird endlich vollzogen. Thilo von Trotha, Ministerialdirektor im Bundesbauministerium und einer dieser Bonner, erinnert sich an seine Ankunft in Berlin und den rauen Charme der Stadt, den er in seiner neuen Heimat Prenzlauer Berg erlebt. Die neue „Berliner Republik“ erlebt gleich ihre erste Zerreißprobe: Die rot-grüne Bunderegierung unterstützt den NATO-Einsatz gegen Jugoslawien - zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs nehmen deutsche Soldaten aktiv an Kampfhandlungen teil. Befürworter und Gegner des Kosovo-Kriegs gehen in Berlin auf die Straße. Jana Simon, damals Reporterin beim Tagesspiegel, erinnert sich an die Diskussionen über den Einsatz ohne UN-Mandat. Sie selbst begleitet für den Tagesspiegel eine Hilfsorganisation in das Krisengebiet und schreibt darüber. Schauspieler Michael Gwisdek erhält für seine Rolle im Film „Nachtgestalten“ einen Silbernen Bären bei der Berlinale. Er erinnert sich, wie er ein Hotelzimmer auseinandernimmt, nachdem er von dem Preis erfahren hat. Der Köpenicker Roman Geike, der später als Romano berühmt werden wird, arbeitet als „Zivi“ in einem Hospiz und erlebt einen kurzen Aufstieg in den Popstar-Himmel: Mit seiner Band Maladment dreht er ein Musikvideo in L.A. und landet damit einen Hit namens „Babe“. Er erinnert sich an den Hype und an eine Football-Jacke, die er sich vom Vorschuss der Plattenfirma gekauft hat. Die Reihe „Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt“ zeigt den doppelten Blick auf West- und Ost-Berlin von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart, 1945 bis 2020, in einer bislang nie dagewesenen Größenordnung: Eine Berlin-Chronik der Superlative über 64 Folgen, 5760 Minuten. Die vierte Staffel über die 1990er-Jahre schaut auf die Zeit nach dem Mauerfall. Nach vier Jahrzehnten findet die deutsche Teilung - und die Teilung Berlins - ein Ende. Aufbruchsstimmung in der Stadt: Es soll zusammenwachsen, was zusammengehört. Neue Freiheiten, aber auch neue Konflikte: „Jammer-Ossis“ und „Besser-Wessis“ schimpfen aufeinander, während sich in den Keller-Clubs eine neue Generation von Nachtschwärmern begegnet. Die „Love Parade“ wird zum weltweiten Symbol eines neuen Berliner Lebensgefühls. Der Kalte Krieg ist Geschichte, doch die Vergangenheit schiebt sich immer wieder in die Gegenwart: Die Stasi-Akten werden geöffnet, ungeklärte Besitzverhältnisse sorgen für Verunsicherung. Im Straßenbild der Stadt ist der Umbruch allgegenwärtig: Straßennamen in den Ostbezirken werden getilgt, Baukräne tanzen in der Mitte der Stadt auf der größten Baustelle Europas, Häuser werden versetzt, der Reichstag verhüllt und der Palast der Republik muss schließen. Die Zeitenwende wird auch im Rundfunk sichtbar: Der Sender Freies Berlin sendet ab Ende des Jahres 1991 für die gesamte Stadt, das DDR-Fernsehen wird abgeschaltet. Berlin, die Stadt, die immer wird. Und dabei stets beides bleibt: Weltstadt und Kiez, Weltpolitik und Alltag, Schauplatz kleiner und großer Geschichten.

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